Jenseits von Wissenschaft und Ratio Warum wir ohne gute Argumente die schlechteren Bücher verfassen
Eine kritische Rezension zu Michael
Schmidt-Salomon: Jenseits von Gut und Böse - Warum wir ohne Moral die besseren Menschen sind (2009)
Abschließende Empfehlung:
Alle die zuvor genannten Kritikpunkte betrachtet, kann ich insgesamt nicht zur Lektüre raten:
Die Darstellung wissenschaftlicher Grundlagen ist entschieden zu dünn und zu einseitig, um der Nichtfachfrau bzw. dem Nichtfachmann zuverlässige Hintergrundinformationen zu liefern; die
Auseinandersetzung mit dem Gut-Böse-Paradigma geht von stark trivialisierenden Annahmen aus; die Religionskritik und die Argumentation zugunsten eines wissenschaftlich fundierten Atheismus ist viel zu
undifferenziert, und die von Schmidt-Salomon vorgeschlagenen Folgerungen für Individuum, Kultur und Gesellschaft stützen sich auf eher esoterische Fundamente, gehen nicht über das Niveau der auf dem Buchmarkt
allgegenwärtigen "Lebensratgeber" und "Glückversprecher" hinaus und sind damit für die mit den Herausforderungen der Praxis konfrontierten Psychologen, Mediziner, Pädagogen oder Juristen
unergiebig – zusammen genommen: - eine eher verzichtbare Veröffentlichung.
ausführlich in:
Internationale Zeitschrift für Philosophie und Psychosomatik (IZPP), 01/2009
|